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Hypertoniezentrum
Das Hypertoniezentrum Köln ist ein Gemeinschaftsprojekt der Uniklinik Köln (Nephrologie - ADPKD, Kardiologie, Angiologie, Radiologie, Endokrinologie und Präventivmedizin) und der Deutschen Sporthochschule (Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin). Ziel dieser Kooperation ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Diagnostik und Behandlung von Hochdruckerkrankungen.
Eine umfassende Diagnostik bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck liefert wichtige Informationen für die Risikostratifizierung und eine individuelle Therapiesteuerung, da bei der Auswahl der für den einzelnen Patienten am besten geeigneten Medikamente Nebenerkrankungen und spezifische Untersuchungsbefunde eine wichtige Rolle spielen. Bei Patienten mit gleichzeitig bestehender Herzinsuffizienz haben z.B. ACE-Hemmer und ß-Blocker einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf und die Sterblichkeit, sodass sie bevorzugt eingesetzt werden. Bei Patienten mit einer erhöhten Gefäßsteifigkeit, die mit Hilfe der Pulswellenanalyse beurteilt werden kann, wurde für ACE-Hemmer und Kalziumantagonisten gezeigt, dass sie zu strukturellen Veränderungen der Gefäßwand führen und so die Gefäßsteifigkeit günstig beeinflussen können.
Zum Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen ist neben der Blutdruckeinstellung auch der Einfluss verschiedener Medikamente auf andere Risikofaktoren wie Diabetes mellitus oder Erhöhung des Cholesterinspiegels von Bedeutung. Auch diese Faktoren müssen bei der Anpassung einer individuellen Therapie berücksichtigt werden.
Bei der Wahl der optimalen Medikation legen wir außerdem hohen Wert darauf, das Einnahmeschema zu vereinfachen. Dies kann durch die Einnahme von Kombinationspräparaten (mehrere Wirkstoffe in einer Tablette) oder besonders lang wirkender Medikamente erreicht werden.
Was sind schlafbezogene Atmungsstörungen?
In der Gesamtbevölkerung leiden 2 bis 4 % der Erwachsenen an schlafbezogenen Atmungsstörungen. Diese werden u.a. als Schlafapnoesyndrom bezeichnet und sind durch charakteristische Atemaussetzer von mindestens 10 Sekunden gekennzeichnet. Man unterscheidet zwischen schlafbezogenen Atmungsstörungen mit Obstruktion (Verengung) der oberen Atemwege und ohne Obstruktion. Das häufigste Krankheitsbild ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), bei dem es zu einer Verlegung der Atemwege durch Erschlaffen des umliegenden Gewebes kommt. Bei dem zentralen Schlafapnoesyndrom, was zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen ohne Obstruktion zählt, kommt es durch Störungen im zentralen Regelkreis der Atmung im Gehirn zu Atemaussetzern. Studien haben gezeigt, dass schlafbezogene Atmungsstörungen einen bestehenden Bluthochdruck verstärken und sogar auslösen können.
Patienten klagen häufig über Tagesmüdigkeit, morgendliche Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen oder auch Konzentrationsstörungen. Ein Schnarchen wird häufig vom Partner bemerkt und ist dem Patienten selbst meist nicht bewusst.
Diagnostik
Die Diagnostik umfasst zunächst das Beantworten von Fragen in einem Fragebogen. Mit Hilfe der Epworth Sleepiness Scale (ESS) und dem BERLIN-Fragebogen können Hinweise auf eine abnorme Tagesschläfrigkeit und sonstige assoziierte Symptome gefunden werden.
Im Anschluss daran erfolgt eine sogenannte Polygraphie als Screeninguntersuchung. Diese lässt sich ambulant durchführen. Der Patient bekommt ein Gerät über eine Nacht ausgehändigt, das den Atemfluss, die Atembewegungen des Körpers sowie Puls und Sauerstoffsättigung aufzeichnet.
Finden sich in der Polygraphie Hinweise auf eine gestörte nächtliche Atmung mit Atemaussetzern, wird im nächsten Schritt eine Polysomnographie durchgeführt. Diese Untersuchung findet in einem Schlaflabor statt und liefert genauere Hinweise auf Art und Dauer der Atemaussetzer. Dazu verbringt der Patient eine Nacht im Schlaflabor. Dort erfolgt neben einer detaillierten Aufzeichnung des Atemflusses und der Schlafqualität auch eine Aufzeichnung der Herz-Kreislauf-Parameter wie Blutdruck und Herzfrequenz.
Therapie
Sollte sich der Verdacht auf eine schlafbezogene Atmungsstörung bestätigen, stehen verschiedene Therapiemaßnahmen zur Verfügung.
Zunächst sollten neben therapeutischen Therapieformen auch Allgemeinmaßnahmen angewendet werden. Dazu zählen:
- Gewichtsreduktion
- Meiden von Rückenlagerung
- Einhaltung eines regelmäßigen Schlafrhythmus
- Keine späten Mahlzeiten
- Angenehme Schlafatmosphäre
- Kein Alkohol
Nach Ausschöpfen dieser Maßnahmen und weiter bestehenden Symptomen kann eine nächtliche Überdruckbeatmung in Frage kommen. Diese sogenannte CPAP–Therapie (continuous-positive-airway-pressure) verhindert durch eine kontinuierliche Überdruckbeatmung mit Hilfe einer Atemmaske das Verlegen des Atemweges durch das umliegende Gewebe.
Manchmal findet sich bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck eine Nierenarterienstenose. Der Nachweis eines ursächlichen Zusammenhangs mit dem Bluthochdruck gelingt hingegen nur selten. Zudem haben aktuelle klinische Studien erheblichen Zweifel an der Wirksamkeit einer generellen Intervention und Stentimplantation bei atherosklerotisch bedingten Nierenarterienstenosen aufgeworfen. Die Empfehlungen der Fachgesellschaften befürworten daher eine kathetergestützte Behandlung nur noch in Einzelfällen bei hochgradiger Einengung einer Nierenarterie und gleichzeitig therapieresistentem Bluthochdruck.
Das Kölner Hypertoniezentrum verfügt über alle modernen diagnostischen Verfahren zur genauen Darstellung und Bewertung des Schweregrades von Nierenarterienstenosen. Falls erforderlich, besteht durch die enge Zusammenarbeit von Kardiologie und Radiologie zudem ein hohes Maß an Erfahrung und Expertise in der interventionellen Behandlung von Nierenarterienstenosen.
Trotz umfangreicher Ursachenabklärung und einer individuell angepassten medikamentösen und katheterbasierten Therapie gibt es Patienten, bei denen keine dieser Maßnahmen zu einer ausreichenden Blutdrucksenkung führt. Für diesen eher seltenen Fall wurde die Barorezeptor-Stimulation entwickelt. Bei diesem Verfahren wird ein Stimulator (ähnlich einem Herzschrittmacher) unterhalb des Schlüsselbeins in einem ca. 1-stündigen Eingriff operativ eingelegt. Über eine Sonde wird der Stimulator unter der Haut mit der Halsschlagader einseitig verbunden. Durch Stimulation besonderer Nervenzellen an der Aufzweigung der Halsschlagader werden die körpereigenen, blutdrucksteigernden Signale unterdrückt und der Blutdruck gesenkt. Die Stimulationsstärke wird so gewählt, dass sie vom Patienten nicht wahrgenommen wird aber dennoch eine ausreichende Blutdrucksenkung erfolgt. Bei Bedarf kann die Einstellung des Stimulators jederzeit angepasst werden, so dass für jeden Patienten die individuell am besten geeignete Konfiguration gewählt werden kann. Das Kölner Hypertoniezentrum ist für diese besondere Therapieform eines der führenden Zentren weltweit. Somit besteht auch in der Nachsorge und der Feineinstellung dieser Therapie eine große Erfahrung.
Der Überaktivität des sympathischen Nervensystems, vor allem der efferenten und afferenten renalen Sympathikusfasern, kommt bei der Entwicklung eines Bluthochdrucks und der Entstehung von Begleiterkrankungen eine entscheidende Bedeutung zu. Eine Methode zur Behandlung des schwer einstellbaren Bluthochdrucks, die renale Sympathikusdenervation, zielt daher auf die Verödung dieser Sympathikusfasern. Es gibt eine Reihe von Verfahren zur renalen Sympathikusdenervation, bei denen die Nerven über einen in die Nierenarterien eingeführten Katheter behandelt werden. Am Hypertoniezentrum bieten wir verschiedene Verfahren zur renalen Sympathikusdenervation an, die vor allem im Rahmen von klinischen Studien durchgeführt werden.