Interventionelle Therapie der akuten Lungenarterienembolie

Vereinfachte Grafik nach ESC Guidelines Lungenembolie 2019
Vereinfachte Grafik nach ESC Guidelines Lungenembolie 2019

Die akute Lungenarterienembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste kardiovaskuläre Todesursache. Je nach Risikokonstellation wird in den europäischen Leitlinien eine Blutverdünnung mit einer Antikoagulation oder einer Lysetherapie empfohlen. Jedoch ist die Lysetherapie im klinischen Alltag aufgrund des ausgeprägten Risikoprofils oder Kontraindikationen häufig zu riskant, bei manchen Patienten aber reicht eine rein medikamentöse Therapie mittels Antikoagulation nicht aus. Solche Fallkonstellationen können Indikationen für eine kathetergestützte Therapie der Lungenarterienembolie sein. In der Klinik III der Uniklinik Köln wird jeder Patient mit einer solchen Risikokonstellation dem interdisziplinären „Pulmonary embolism response team“ (PERT) vorgestellt und die Therapie individuell festgelegt.

Dr.--Tichelbäcker-Tobias
Dr. Tobias Tichelbäcker
telephone icon +49 221 478-36986

Aktuell stehen an der Uniklinik Köln zwei Verfahren zur Verfügung. Die mechanische Thrombektomie mit dem INARI Flow Triever (Fa. INARI Medical) Katheter kommt gänzlich ohne Thrombolyse aus und kann bei großer Thrombuslast von Vorteil sein.

FlowTriever Katheter, Bild: Fa. INARI Medical

Die lokale ultraschallgestützte, kathetergeführte Thrombolyse mit dem EKOS-System (Fa. Boston Scientific) appliziert mittels Ultraschalls nur einen Bruchteil der sonst üblichen Thrombolyse direkt in den Thrombus und kann damit zu einer Auflösung des Thrombus führen. 

EKOS-System, Bild: Fa. Boston Scientific

Zentrale Zuweiser-Telefonnummer Lungenarterienembolie: +49 221 478-98771