Elektrophysiologie

Arbeitsgruppe Katheterablation

Univ.-Prof. Dr.--Steven-Daniel
Univ.-Prof. Dr. Daniel Steven

Leiter Forschung Katheterablation

Neue Verfahren der Katheterablation von Vorhofflimmern
Ablation von persistierendem Vorhofflimmern, Abb. 1, Foto: Uniklinik Köln
Abb. 2, Foto: Uniklinik Köln

Neuer Endpunkt für die Katheterablation von Vorhofflimmern: Nicht Erregbarkeit entlang der Ablationslinie. Die Katheterablation von Vorhofflimmern hat sich mittlerweile als Therapieoption in unserem klinischen Alltag etabliert. Gerade bei der Behandlung des anfallsartigen Vorhofflimmerns (paroxysmal oder intermittierend) sind mittels Katheterablation hohe Erfolgsraten erreichbar.

Es kommt aber immer wieder auch bei Patienten, bei denen anfänglich das Vorhofflimmern erfolgreich abladiert werden konnte, zum Wiederauftreten der Rhythmusstörung.  Neuere Untersuchungen haben nun gezeigt, dass ein Teil dieser „Rückfälle“ darauf zurückzuführen sind, dass es elektrische Lücken in der Isolationslinie um die Pulmonalvenen gibt. Die klinischen Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe sollen die Frage klären, ob man in der ersten Prozedur bereits Stellen an der Ablationslinie feststellen kann, an denen eine solche Lücke auftreten kann.

Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass wenn man die Ablation fortsetzt und nicht nur die elektrische Isolation der Pulmonalvenen erreicht, sondern auch entlang der Ablationslinie das Herzmuskelgewebe mit kurzen Stromimpulsen nicht mehr erregen kann, dass dann nur noch 15-20% der so behandelten Patienten einen Rückfall der Rhythmusstörungen erleiden.

Die sehr guten Ergebnisse dieser Studien, die wir gemeinsam mit anderen Ablationszentren erreicht haben, haben dazu geführt, dass wir diese Methode heute bei allen Patienten anwenden, die zur Ablation von paroxysmalem Vorhofflimmern bei uns vorgestellt werden. Hierdurch erreichen wir oft mit der ersten Prozedur bereits dauerhaft gute Ergebnisse nach der Isolation der Pulmonalvenen.

Weitere Studien werden nun zeigen, ob zum Beispiel die Gabe von Adrekar oder eine Wartezeit unmittelbar nach der Isolation der Pulmonalvenen möglicherweise verzichtbar sind. Diese Untersuchungen werden dazu führen, die Ablationsbehandlung noch schonender und effektiver werden zu lassen.

Methoden für die Katheterablation von persistierendem Vorhofflimmern

Während die Ursachen und die Behandlungsoptionen für die Ablation von persistierendem Vorhofflimmern gut untersucht sind stellt uns die Therapie von länger andauerndem Vorhofflimmern, bei dem diese Episoden nicht mehr von alleine aufhören, sondern mittels Medikamenten oder Kardioversion (Behandlung mit Elektroschocks) beendet werden müssen vor größere Aufgaben. Die derzeitige Behandlung mittels Ablation, hat das Ziel das Vorhofflimmern alleine durch die Verödung von Zellen im linken und rechten Vorhof zu beenden. Dieses Verfahren ist aufwändig, hat aber bislang die erfolgreichste Methode um bei diesen Patienten den normalen Rhythmus auf Dauer wiederherzustellen.

Um diese Form des Vorhofflimmerns besser behandeln zu können, muss man die Narben, die im linken Vorhof vorliegen können besser verstehen, da diese, wie neuere Untersuchungen zeigen konnten, am Vorhofflimmern mitbeteiligt sind. Hierzu werden bei den Patienten eine elektrische „Landkarte“ des linken und rechten Vorhofes erstellt. Diese Karte kann dann helfen, Narbenareale zu erkennen. In der Folge wird die Behandlung der Rhythmusstörung dann auf diese Narbenareale konzentriert um eine möglichst schonende und effektive Ablation durchzuführen. Andere Bereiche des Vorhofs, die mit der Rhythmusstörung nicht unmittelbar zusammenhängen können so geschont werden.

Eine weitere Möglichkeit ist eine „Landkarte“, die noch besser die elektrische Erregung des Vorhofs im Vorhofflimmern aufzeigt. Diese Signale sind derzeit noch kompliziert zu verstehen. Die weiteren Untersuchung werden aber im weiteren Verlauf in Studien, die hier am Herzzentrum in Köln durchgeführt werden zu einem besseren Verständnis für den Mechanismus des persistierenden Vorhofflimmerns führen und uns helfen Behandlungsansätze zu finden, die noch effektiver als die heute durchgeführten sind.

Adipositas und Vorhofflimmern

Die negativen Auswirkungen des Übergewichtes sind von anderen kardio-vaskulären Erkrankungen, insbesondere der koronaren Herzkrankheit, gut bekannt. Bei der Erforschung der Ursachen von Vorhofflimmern beginnt man, die Bedeutung in der Entstehung von Vorhofflimmern zu verstehen.

Auch in unserer Abteilung wird dieser Einfluss wissenschaftlich untersucht. Im Rahmen einer durch unsere Mitarbeiter bereits 2013 an der Universitätsklinik Hamburg initiierten, gemeinsamen Studie wird der Einfluss eines systematischen, betreuten Programmes zur Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patienten nach Vorhofflimmerablation untersucht („SORT AF“). Ein Einschluss in diese Studie erfolgt nur nach ausführlicher Aufklärung und Einwilligung eines geeigneten Patienten.

Katheterablation ventrikulärer Arrhythmien

Idiopathische VES

Die Katheterablation symptomatischer ventrikulärer Extrasystolen (VES) ist ein etabliertes und sicheres Verfahren mit bereits guten Erfolgsraten. Zur weiteren Reduktion der Rezidivrate wird der Einfluss automatischer Computeranalysen von VES im Rahmen der Ablationsprozedur untersucht, um eine noch genauere Wahl des Ablationsortes zu ermöglichen und ggf. unnötige Ablationsimpulse zu vermeiden. Ein Einschluss in diese Studie erfolgt nur nach ausführlicher Aufklärung und Einwilligung eines geeigneten Patienten.