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20.11.2023 Medientipp

Prof. Lauterbach und Prof. Baldus diskutieren zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Gemeinsames Interview bei WELT AM SONNTAG

Prof. Dr. Stephan Baldus, Foto: Michael Wodak
Prof. Dr. Stephan Baldus, Foto: Michael Wodak

Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, und Univ.-Prof. Dr. Stephan Baldus, Direktor der Klinik für Kardiologie der Uniklinik Köln, diskutieren in einem gemeinsamen Interview für WELT AM SONNTAG die Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland, welche Rolle Herz-Kreislauf-Erkrankungen dabei spielen und was sich ändern sollte.

Aus Sicht des Bundesgesundheitsministers stirbt man in Deutschland früher als in anderen europäischen Ländern, „weil wir nur in der Behandlung gut sind, aber überhaupt nicht gut in der Prävention – vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die zählen in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen“, so Prof. Lauterbach.

Prof. Baldus sagt: „Ein Grund ist sicherlich, dass die Bevölkerung Herz-Kreislauf-Erkrankungen falsch einschätzt. Viele glauben, dass es grundsätzlich harmlose Krankheiten mit ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten seien. Aber wenn man ehrlich ist, muss man sagen: So gut wir in Deutschland auch die Folgen behandeln können, heilen können wir sie nicht. Weder den Bluthochdruck, noch die Herzschwäche oder eine koronare Herzerkrankung.“

Prof. Baldus begrüßt das von Minister Lauterbach geplante Präventionsgesetz zur Früherkennung. Im Fokus der Gesetzesinitiative stehen Vorsorgeuntersuchungen zu Risikofaktoren für Herzerkrankungen: erhöhte Fettwerte wie Cholesterin, Bluthochdruck und nicht erkannter Diabetes. Der Herzspezialist wünscht sich aber auch ein erhöhtes Forschungsbudget für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Hier sei die Krebsforschung noch wesentlich besser ausgestattet, obwohl rund 100.000 mehr Menschen jährlich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben würden.

Prof. Lauterbach setzt für eine Bewusstseinsänderung beim Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch auf eine verbesserte Kommunikation durch das neu geschaffene Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BiPAM).